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Messung von B-Vitaminen: Wichtige Stoffwechselparameter in der Labordiagnostik
Dr. rer. nat. Hendrik Seidl
 
Mangelerkrankungen werden bereits seit ein paar Jahrtausenden beschrieben. Lange war nicht klar, auf welche Nährstoffe die einzelnen Erkrankungen zurückzuführen waren, bis in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Strukturaufklärung vieler Vitamine erfolgte. Viele epidemiologische und klinische Studien zeigen eine präventive oder therapeutische Wirkung der Vitamine, was auf deren breites Wirkspektrum zurückzuführen ist.
 
B-Vitamine sind jeweils in ihren bioaktiven Formen an mehreren hundert Enzymreaktionen als Coenzyme beteiligt und sollten als wichtige Stoffwechselparameter betrachtet werden. Eine Unterversorgung kann sich durch erhöhten Bedarf, Mangelernährung und Medikation einstellen. Viele Arzneimittelgruppen zeigen resorptionshemmende oder ausscheidungsfördernde Eigenschaften oder wirken als Antagonisten für einzelne B-Vitamine. So ist vor allem in Situationen mit erhöhtem Energiebedarf, bei chronischen Erkrankungen, bei Stoffwechselerkrankungen oder unter ständiger Medikation auf den Vitamin B Spiegel zu achten. Eine chronische Unterversorgung kann das Risiko für Folgeerkrankungen und die Schwere der Symptome deutlich verschlechtern.
 
Durch die komplexen Stoffwechselwege hängen die B-Vitamine direkt miteinander zusammen und sollten immer als Komplex betrachtet werden. Einzelne Symptome lassen sich häufig in einem B-Vitaminprofil bündeln, aber meist nicht einem Vitamin spezifisch zu ordnen. Durch den individuellen Bedarf der Patienten sollte unter Zuhilfenahme der Labordiagnostik eine auf den Patienten angepasste Therapie verordnet werden, die in regelmäßigen Abständen auf ihre Wirksamkeit überprüft werden sollte. Eine Überdosierung an B-Vitaminen kann mit adversen Effekten, wie Nervenschäden, erhöhtem Krebsrisiko oder eingeschränkter Aufnahme und Aktivität anderer Mikronährstoffe korreliert werden. Als Testverfahren eignet sich vor allem zur Therapiekontrolle der Einsatz mikrobiologischer Verfahren, die in diesem Zusammenhang die bioverfügbaren Vitamine quantifizieren.
 
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