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Einfluss des Mikrobioms auf die körperliche Leistungsfähigkeit
„Fitter Darm, fitte Sportler“, so betitelte das Wissenschaftsportal spektrum.de. eine Publikation, die das Nature Medicine Journal veröffentlicht hatte. Tatsächlich haben Darmbakterien einen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit im Sport. Um das zu zeigen, wurden 2015 die Mikrobiome von Läufern, die am Boston Marathon teilnahmen, vor und nach dem Lauf untersucht und verglichen. Als Kontrollgruppe dienten Menschen, die nicht an dem Marathon teilnahmen. Es stellte sich heraus, dass ein Anstieg von Veillonella bei den Läufern nach dem Marathon zu beobachten war. Diese Menge an Veillonella war bei den Läufern höher als bei Nicht-Läufern.
 
Veillonella ist eine Bakteriengattung aus der Familie der Veillonellaceae. Sie sind gram-negative Kokkenbakterien, die anaerob gut auf Laktat, Pyruvat, Malat oder Fumarat wachsen. Milchsäure (Laktat) bildet sich bei intensivem Sport in den Muskeln und gelangt auch in den Darm. Veillonella-Bakterien vermehren sich bei hohen Konzentrationen an Laktat, nutzen dies als Energiequelle und wandeln es um in Propionat, welches dann wiederum für den Menschen leistungssteigernd wirkt. Also eine Win-win-Situation für Mikrobe und Mensch. Als nächstes isolierte man Veillonella aus den Proben von Athleten und verabreichte sie Mäusen. Diese konnten dann durchschnittlich 13 % länger auf dem Laufrad laufen als die Kontrollgruppe, die keine Veillonella, sondern stattdessen Lactobacillus eingesetzt bekamen. Einer anderen Gruppe von Mäusen wurde anstatt der Bakterien einfach Propionsäure verabreicht und auch hier war dieselbe Leistungssteigerung zu beobachten.
 
Somit ist dies eine der ersten Studien, die einen kausalen Zusammenhang zwischen der Zunahme einer Bakteriengattung und der sportlichen Leistung untersuchte.
 
Quellen: 
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