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Inflammation und Koronare Herzkrankheit (KHK)
Rudolf Virchow beschrieb schon 1856 das Atherom als „Analogon zum Abszess“. Der Wahrheitsgehalt dieses ungewöhnlichen Vergleichs geriet jahrzehntelang aus dem Blick und wird nun auch in der Schulmedizin nicht mehr geleugnet, nachdem in einer großen Studie (CANTOS) gezeigt wurde, dass eine Behandlung mit Interleukin1-beta–Antikörpern (Canakinumab) zur Verbesserung der kardiovaskulären Parameter führt. Alle Grundprinzipien der Inflammation lassen sich bei der KHK wiederfinden:
 
(1) Induktoren wie LPS der Bakterienzellwand oder LDL-Cholesterin
(2) entsprechende Rezeptoren wie Toll-like-Rezeptoren (LPS) oder Scavenger-Rezeptoren ( LDL)
(3) Signaltransduktion via Erhöhung des NF-kappa-B
(4) Effektoren wie Zytokine oder oxidativer Stress
 
Die Effektoren können gleichzeitig Amplifikatoren sein, indem sie wiederum über eigene Rezeptoren in die Signaltransduktion eingreifen und so den inflammatorischen Prozess potenzieren. Der Autor, dem man keine Nähe zur Komplementärmedizin nachsagen kann, geht soweit, dass er dem antiinflammatorischen Therapieansatz das Potenzial zuschreibt „mittelfristig … die Therapie der KHK zu revolutionieren“.
 
Quelle: Gleißner, C. A.: Deutsche Med. Wochenschrift: Kompendium 2019, Herz-Kreiskauf, 45-51
 
 
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